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Limbus[Club] 

            

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Noun 1. limbus - a border or edge of any of various body parts distinguished by color or structure.
[lat.; = Rand, Saum]: 1) Vorhölle, 2) Gradkreis, Teilkreis

 

Der Limbus[Club] ist ein Ort für Musik und Lyrik, an dem man es mit der Realität nicht zu genau nimmt.
 

Der Limbus[Club] materialisiert sich zumeist am 
1. Sonntag im Monat um 20h (aktuelle Termine) im Jazzhaus Heidelberg, um zu einem jeweils gewählten Thema Musik und Texte darzubieten, zu improvisieren und neu zu interpretieren.

In der Interaktion mit Lesungen inspirierender, satirischer oder provokanter Texte entstehen die musikalischen Arrangements spontan auf der Bühne: Jazz, Pop, Rock, Klassik, experimentell, fein oder brachial und ohne doppelten Boden.
 

 

...in English, please: What's all that about?

The Limbus [Club] meets once a month (upcoming events) in the Jazzhaus in Heidelberg, Germany, and performs an eclectic mix of words and music based on a given theme. The themes are varied and change every month. The music is not rehearsed and arrangements are done in real time. This tightrope walking can lead to some very interesting and unexpected results. The two readers/wordsmiths, Heiner Grombein and Leif Schmitt, provide inspirational, satirical or provoking texts, interacting with the music pieces. The musicians are all professionals involved in various band, solo, recording, composing, theatre and teaching projects, but this is their once a month chance to let their musical hair down, with a no-holes-barred approach and with no prisoners taken. 

Not for easy listening fans.  They are collecting a small but dedicated cult following. 

 

Eine Einordnung

[Kulturgeschichte]

Als im Jahr 2002 der Gitarrist Jochen Seiterle und der Schlagzeuger Steff Bollack einen allmonatlichen Clubabend planten, fiel ihnen das limbische System ein, mit dem das Gehirn innere und äußere Reize zu Emotionen und zu Musik verarbeitet. Literaturfreund Heiner Grombein, dem die Musiker davon erzählten, dachte dabei an den Dichter Dante Alighieri, in dessen göttlicher Komödie, wie auch sonst in der mittelalterlichen Theologie, der Limbus den oberstem Rand der Hölle bildet. Dorthin kommen die ungetauften Gerechten, sowohl antike Dichter und Philosophen als auch Denker und Staatsmänner der arabischen Welt wie Saladin. Der Limbus ist alsowohl ein Ort der Begegnung der Kulturen als auch ein Ort der Verarbeitung akustischer Signale zu Musik
Die Theorie des limbischen Systems gilt in der Hirnforschung inzwischen als veraltet. Die Lehre vom Limbus hat Papst Benedikt XVI. vor einigen Jahren aufgegeben. Dennoch lebt die innere Wahrheit beider Theorien im Limbus[Club] fort.

 

[Musik]

 

Der Limbus[Club] ist ein Spiel der musikalischen Möglichkeiten: Hier wird Highway to hell als Bossa Nova gespielt, Erik Satie kommt nach Afrika, und über John Cage wird so improvisiert, dass er sich gewiss im Grab umdreht. Und nicht zuletzt spielen Jochen Seiterle (Gitarre), Peter Antony (Keyboard), Tom Beisel (Schlagzeug), Christof Keller (Bass) und ihre Gäste eigene Kompositionen. 

 

[Literatur] 

 

In Dialog mit der Musik treten die Texte, teils von Leif Schmitt und Heiner Grombein selbst verfasst, teils aus der gesamten Weltliteratur. Gerade die in Dantes Limbus weilenden Autoren der Antike - etwa Homer, Vergil, Ovid - werden wieder präsent und sprechen zu uns. Nicht selten ist im Limbus[Club] Latein und Griechisch zu hören: Bei unserem Programm 'Odd metres' traten die Galliamben des Dichters Catull in Dialog mit dem Schlagzeug. Der Club hat einen Bildungsauftrag. Darum kann es - wie jüngst bei unserem Programm zum Thema Erziehung - geschehen, dass der Teilnehmer lernt, das griechische Verb παιδενω zu konjugieren. Denn der Gast ist Teilnehmer: Er tritt in Interaktion mit den Musikern und den Lesenden. 

 

[Performance] 

 

So wird der Limbus[Club] zu einer Performance aller Anwesenden, zur limbischen Praxis. Eine solche Praxis ist die im Jahr 2016 entwickelte Helmtherapie, die es ermöglicht, einen Stahlhelm als Klangschale zu erfahren, welche die Achtsamkeit auf die eigenen Schwingungen und die des Partners verstärkt. Die Brandbreite der Performances ist breit: Die Bilder der Fotografin Susanne Lencinas illustrierten den Roman 'Natascha - Krankenschwester aus St. Helena', die Schöpfungsgeschichte der Bibel und die Komödie rund um Charlys Tantra. Limbische Performance kann schlichtes Kaspertheater sein. Eine inzwischen traditionelle Form bildet das alljährliche Krippenspiel des Limbus[Club]s: Basierend auf dem dadaistischen Krippenspiel von Hugo Ball wurde es im Laufe der Jahre vielfach variiert und mutierte u.a. zu limbischen Versionen der Stücke William Shakespeares, der Operette Bataclan von Jacques Offenbach und der Komödie 'die Vögel' von Aristophanes. Die Teilnehmer bekamen damals Federn und durften den Rat der Vögel spielen.

 

 

[Rückblick] 

 

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